Sterbeurkunden aus dem Bezirksamt Wandsbek

Sterbeurkunden aus dem Bezirksamt Wandsbek: Bezirksamtsleiter spielt nicht mit offenen Karten

Die Abteilung für Sterbeurkunden im Bezirksamt Wandsbek wird für vier Monate schließen, um Rückstände aufzuarbeiten, was der Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff (SPD) in der Bezirksversammlung am vergangenen Donnerstag unerwähnt lässt.

In der Bezirksversammlung machte der Bezirksamtsleiter in der von der CDU angemeldeten Aktuellen Stunde mit dem Titel „Endlos-Wartezeiten im Bezirksamt Wandsbek: Geburtsurkunden, Heiratstermine, Sterbeurkunden etc.“ von seinem Rederecht Gebrauch. Zuvor schilderte Dr. Natalie Hochheim, Vorsitzende der CDU-Bezirksfraktion, die desolate Lage im Wandsbeker Standesamt. Gerade das Warten auf Sterbeurkunden bewegt die Bürger, die sich zunehmend auch an die Politik wenden. Während die Bearbeitungsdauer auf hamburg.de mit 3 bis 10 Tagen abgeben ist, liegt die geschätzte durchschnittliche Bearbeitungsdauer tatsächlich bei 37 Tagen in Wandsbek (Stand August 2024, Drs. 22-0222).

Ritzenhoff erwähnte bei seinem Wortbeitrag allerdings mit keinem Wort, dass bereits im September der Eingabenausschuss der Bürgerschaft den Senat gebeten hatte, dafür Sorge zu tragen, dass die Urkunden nach maximal vier Tagen fertig sein sollen und dies sei insbesondere für den Bezirk Wandsbek sicherzustellen. Ebenso wenig weist er darauf hin, dass die Abteilung des Standesamts Wandsbek Anfang Dezember bis Ende März schließen werde, um die angestauten Fälle abarbeiten zu können. Neue Fälle sollen von den anderen sechs Hamburger Standesämtern übernommen werden.

Dazu Dr. Natalie Hochheim, Vorsitzende der CDU-Bezirksfraktion Wandsbek: „Nur 5 Tage nachdem Bezirksamtsleiter Ritzenhoff in der Bezirksversammlung das Wort ergreift, um die Situation in der Abteilung Sterbeurkunden in seinem Standesamt zu schildern, wird öffentlich, dass die Abteilung schließen muss, um den Rückstand überhaupt abarbeiten zu können. Es ist nicht glaubhaft, dass Herr Ritzenhoff, das in der Bezirksversammlung noch nicht gewusst haben soll. Der Bezirksamtsleiter spielt hier nicht mit offenen Karten und hält der Bezirksversammlung bewusst Informationen vor. Das ist nicht hinnehmbar. Es ist ebenso inakzeptabel, dass sich die Lage in der Personalverantwortung von Herrn Ritzenhoff so dramatisch entwickelt hat, dass das Standesamt sogar schließen muss. Das ist ein klares Führungsversagen des Bezirksamtsleiters.“