Dreifach Blamage für SPD und Grüne Am Neumarkt

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Dreifach Blamage für SPD und Grüne Am Neumarkt

Baustelle an Baustelle reiht sich in der Straße Am Neumarkt im Stadtteil Wandsbek mit einem tristen Status quo: die bezirkliche Radverkehrsmaßnahme unterbrochen, der Sportplatz abgerissen und die Fläche für den Wohnungsbau liegt brach.

Ausgangspunkt war die Einleitung des Bebauungsplanverfahrens Wandsbek 83 im Jahr 2017. Grundidee war die Fläche des Sportplatzes Am Neumarkt 15 mit der Fläche Am Neumarkt 40 zu tauschen, um mehr Platz zu schaffen für den Bau von 400 Wohneinheiten. Bereits 2017 setzten sich die Mitglieder der Bezirksversammlung dafür ein, dass die Aufgabe des alten Sportplatzes und die Inbetriebnahme des neuen Sportplatzes Zug um Zug geschehe, um keine zeitliche Lücke für die sportliche Nutzung entstehen zu lassen. Dieser Beschluss wurde Ende 2021 sogar nochmal bekräftigt (Drs. 21-4461).

Nichtsdestotrotz realisierte die Finanzbehörde diesen nahtlosen Ringtausch nicht. Ende 2022 beantragte die rot-grüne Koalition im Bezirk Wandsbek dann die Regionalligatauglichkeit des neuen Standortes zu prüfen, was die CDU-Fraktion allerdings schon 2020 gefordert hatte und die Koalition damals darauf hinwies, dass die Fläche zu klein sei. In diesem Zusammenhang erklärte Jörn Weiske, Fachsprecher für Sport der CDU-Bezirksfraktion Wandsbek am 19. Dezember 2022 in der Pressemitteilung: „Dieser Antrag dient nur der Verschleierung, dass der nahtlose Ringtausch des Sportplatzes nicht eingehalten wurde.“

In der Schriftlichen Kleinen Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion von Ralf Niedmers (Drs. 22/15210) schreibt der Senat nun, dass die Verzögerung bei der Sportfläche Am Neumarkt 40 durch die Prüfung der Regionalligatauglichkeit des Vereins und der Bezirkspolitik herrühre und bestätigt damit die Verschleierungstaktik der Verwaltung. Obendrein veröffentlicht der Senat in der besagten SKA den Zeitplan für den neuen Sportplatz, dessen Fertigstellung für April/ Mai 2026 vorgesehen sei. Von Beginn der Planung des Umzugs des Sportplatzes bis zur geplanten Fertigstellung wären dann neun Jahre vergangen.

„Ein Armutszeugnis für den Sport in Wandsbek. Das sich Bezirksamtsleitung und Finanzsenator mit dem geplanten Spatenstich am kommenden Mittwoch noch vor den anstehenden Wahlen auf die Schulter klopfen wollen, kann niemanden darüber hinwegtäuschen, dass hier viel schiefgelaufen ist.“, sagt Ralf Niedmers, Fachsprecher für Sport der CDU-Bürgerschaftsfraktion.

Aber damit nicht genug. Nicht nur, dass Am Neumarkt es zurzeit keinen Sportplatz gibt, der Wohnungsbau kommt auch nicht voran. Laut Antwort des Bezirksamtes Wandsbek auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bezirksfraktion Wandsbek (Drs. 21-8763) seien die Baugenehmigungen für den geplanten Wohnungsbau Ende 2022 erteilt worden. Eine Verzögerung liege nicht vor, da der Investor sich im zeitlichen Rahmen des städtebaulichen Vertrages bewege, so das Bezirksamt. „Es stellt sich allerdings die Frage, warum der Sportplatz bereits jetzt weichen musste.“, sagt Dr. Natalie Hochheim, Vorsitzende der CDU-Bezirksfraktion Wandsbek, „Eine bessere Koordinierung der Bezirksverwaltung mit dem Wohnungsbauvorhaben, hätte dem Sportverein und den benachbarten Schulen noch viele Stunden auf dem Sportplatz ermöglichen können.“

Das war aber immer noch nicht alles: Seit Mai 2023 ist ein Großteil der Straße Am Neumarkt eine Baustelle. Eine bezirkliche Radverkehrsmaßnahme sorgte hier bereits im Vorfeld der Bauarbeiten für viele Beschwerden aus der Nachbarschaft. Ohne vorherige Beteiligung und Information der Anlieger wurden Bäume gefällt und Parkplätze beseitigt. Nach über einem Jahr Bauzeit, die mit entsprechenden Einschränkungen verbunden war, teilt die Bezirksverwaltung nun mit, dass die Baustelle Ende Juni 2023 unterbrochen werde für Baumaßnahmen von Stromnetz Hamburg für die den benachbarten Ausbau der S4 und zwar bis März 2025 (Drs. 21-8904). Die Einbahnstraßenregelung bleibe dabei bis nächstes Jahr bestehen. Auf die Frage, ob durch die Maßnahmen von Stromnetz Hamburg der gerade erneuerte Asphalt oder Pflastersteine wieder aufgenommen werden müssten, antwortete die Verwaltung: „Dem Bezirksamt sind aktuell keine Arbeiten gemeldet.“

Dazu Dr. Natalie Hochheim: „Mit einer funktionierenden Baustellenkoordination hat die Dauerbaustelle Am Neumarkt nichts zu tun. “