Bevor die Nationalsozialisten an die Macht kamen, gab es auch in Wandsbek eine Synagoge, die 1840 eröffnet wurde. Diese befand sich in der Wandsbeker Straße Langereihe 13-16, der heutigen Königsreihe. 1988 wurde im Dotzauerweg (Verbindungsweg zwischen der Königsreihe und dem Wandsbeker Wochenmarkt) ein Gedenkstein für die Wandsbeker Synagoge eingeweiht. Bis Oktober 1938 wurde die Synagoge von jüdischen Gläubigen aufgesucht. Danach war ihnen dies durch die vorangegangene Schändung des Gebäudes nicht mehr möglich. Wenig später fiel sie einem Zwangsverkauf anheim. Das Synagogengebäude überstand zwar den Krieg, wurde aber danach vernachlässigt und in den 1970ern letztlich abgerissen. Die Geschichte der Synagoge ist nachzulesen im von der Bezirksversammlung Wandsbek herausgegebenen Buch „Wandsbek erinnert an 1933-1945 – Wegweiser zu den Gedenkstätten“.
In dem Buch ist ein Foto von der Einweihung der Gedenkstätte aus dem Jahr 1988 zu sehen. Vermutlich wurde sich bei der Auswahl des Bildes für das historische Foto entschieden, da der aktuelle Zustand des Gedenksteins leider desolat ist. Die einst vergoldete Schrift hat ihren Glanz verloren und Mineralablagerungen haben der Optik des Steins zugesetzt.
In dieser Woche jährt sich mit dem Tag der Befreiung, am 8. Mai, das Ende des zweiten Weltkriegs in Europa und der Naziherrschaft zum 80. mal. Dieser Tage gedenken wir im Besonderen an die zahllosen Opfer, die dieses Regime gefordert hat. Gleichzeitig mahnen wir, dass so etwas nie wieder passieren darf.
Mit einem Antrag im Regionalausschuss Kerngebiet Wandsbek hat sich die CDU-Fraktion für eine Instandsetzung des Gedenksteins eingesetzt. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Dazu Dr. Natalie Hochheim, Vorsitzende der CDU-Bezirksfraktion Wandsbek: „Der 8. Mai hat auch nach 80 Jahren für unser Land eine wichtige Bedeutung und mahnt uns, dass so etwas nie wieder passieren darf. Aus der Geschichte zu lernen, wachsam zu sein und gesellschaftliche Verantwortung ernst zu nehmen ist aber nicht an einen Tag im Jahr gebunden. Umso wichtiger ist es, dass wir auch unsere Denkmäler vor Ort pflegen und ihre Sichtbarkeit erhalten, damit sie dieser Funktion täglich gerecht werden können. Deshalb sollte auch der Gedenkstein für die Synagoge in Wandsbek im Dotzauerweg wieder hergerichtet werden.“