Schäden in den Rahlstedter Wäldern 2018, 2019, 2020,2021 und Februar 2022

Kleine Anfrage vom 07.03.2022 Drs. 21-4929

Sachverhalt:

Auf Grundlage des Beschlusses im Regionalausschuss Rahlstedt und der Bezirksversammlung Drucksache 20-5313 und 20-5313.1 wurden mit der Drucksache 20-5848 die Schäden durch die Herbststürme in den Waldgebieten von Rahlstedt 2017 aufgelistet. Es betraf den Hegenwald, den Wehlbrook (Vogelschutzgehölz), das NSG Stellmoorer Tunneltal und das NSG Höltigbaum.
Gemäß Stellungnahme des Bezirksamtes in der Drucksache 20-5848 wird eine genaue Aufstellung der Baumschäden durch die Försterei Volksdorf erstellt. Gemäß Landeswaldgesetz der Freien und Hansestadt Hamburg und der Forsteinrichtung werden/müssen alle Holzanteile über 7 cm Durchmesser, die im Walde durch Nutzung oder Stürme genutzt werden oder als ökologisches Totholz im Walde verbleiben, mengenmäßig in den jeweiligen Abteilungen erfasst werden. Zudem wird nach jedem Sturmereignis gegenüber der Fachbehörde BWVI über die angefallenen Mengen zeitnah berichtet.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:
Das Bezirksamt Wandsbek antwortet wie folgt:

1. Wie viele Festmeter Holz sind in den Rahlstedter Forsten im Jahr 2018, 2019, 2020 und 2021 angefallen? Bitte nach Wäldern und Baumarten auflisten
Bezirksamt Wandsbek:
2018
Im Hegen: 8,8 m³ Esche
16,3 m³ Stieleiche
2,2 m³ Roteiche
3,7 m³ Birke
Im Wehlbrook: 14,5 m³ Stieleiche
2019
Im Wehlbrook: 3,4 m³ Esche
14,6 m³ Stieleiche
1,1 m³ Hainbuche
2020
Im Wehlbrook: 3,3 m³ Bergahorn
2021
Im Hegen: 3,6 m³ Birke
Zusätzlich sind ca. 70 m³ Zitterpappel im Zuge der Verkehrssicherung angefallen. Da der Abtransport bzw. Verkauf sich durch die große Menge als besonders schwierig gestaltet, wurde das Holz noch nicht vermessen.
2021
Im Wehlbrook 10,3 m³ Esche
3,6 m³ Birke
2. Welche Schäden wurden durch die Stürme Ylenia und Zeynep im Februar 2022 in den Rahlstedter Wäldern hinterlassen und welche Baumarten waren besonders betroffen?
Bezirksamt Wandsbek:
Weniger als fünf Bäume (Nadelgehölze und Stieleichen) wurden geschädigt.
3. Welche Potentiale, an Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zur Kompensation von Ein-griffen in Natur und Landschaft, sind für die Rahlstedter Waldflächen, die noch uneingeschränkt für die Erholung in Hamburg zur Verfügung stehen, zukünftig geplant?
Bezirksamt Wandsbek:
Freie Potentiale sind nicht vorhanden. Alle Aufwertungsmaßnahmen werden sukzessive umgesetzt und jedes Jahr Pflanzungen vorgenommen. Diese werden den Richtlinien so-wie waldgesetzlichen Vorgaben entsprechend entwickelt.

4. Welche Maßnahmen und Ziele ergeben zukünftig sich aus der Globalrichtlinie Wald vom 01 Juni 2020 für die Rahlstedter Wäldern?
Bezirksamt Wandsbek:
Eine grundsätzliche Maßnahme ist die Entwicklung von ökologisch hochwertigen, stand-ortgerechten, heimischen Wäldern, z. B. durch die Entnahme standortfremder Gehölzarten wie Nadelgehölze und Hybridpappeln und den Ersatz durch heimische regional gezogene Laubbaumarten.
Das Ziel ist es, die Wälder ökologisch für die Zukunft weiterzuentwickeln.
5. Welche artenreichen und gesunden Wildbestände weisen die Reviere in den Rahlstedter Wäldern auf und welche angepassten landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnisse stehen den Wildtieren in den Rahlstedter Wäldern zur Verfügung?
Bezirksamt Wandsbek:
Es ist Rehwild (flächendeckend) und Schwarzwild (im NSG Stellmoorer Tunneltal und Höltigbaum) vorhanden, denen hochwertige Mischwälder (Hegen und Wehlbrook) und unberührte Wälder in den NSGs zur Verfügung stehen.
6. Warum sind z.B. im Wehlbrook große Wasserflächen zu sehen, obwohl der Waldboden Wasser viel besser als Felder, Wiesen oder andere Flächen speichert und damit auch das Risiko von Überschwemmungen deutlich mindert, da große Wassermassen im Waldboden versickern?
Bezirksamt Wandsbek:
Die Niederschläge der letzten Wochen (insbesondere im Februar 2022) waren überdurchschnittlich und haben auch in den Waldbeständen für eine Wassersättigung gesorgt.
7. Sind die großen Wasserflächen in den Rahlstedter Wäldern in dieser Jahreszeit normal oder hat es andere Gründe?
Bezirksamt Wandsbek:
Die großen Wasserflächen dieses Jahr sind normal, in den letzten Jahren waren die Niederschläge dagegen viel zu gering ausgefallen.
8. Wann sind die Sturmschäden von Ylenia und Zeynep in den Rahlstedter Wäldern voll-ständig beseitigt und erfolgen Ersatzpflanzungen?
Bezirksamt Wandsbek:
Die Aufarbeitungen der Sturmschäden werden bis Ende April abgeschlossen sein. Die Waldpflanzungen folgen wie in jedem Jahr Ende März bzw. Anfang April.

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9. Wird im Stadtteil Rahlstedt auch eine neue Waldfläche entstehen, wie es
die den Senat tragenden Parteien vereinbart haben, dass nach Möglichkeit in jedem Bezirk in der laufenden Legislaturperiode mindestens eine neue Waldfläche entstehen soll (siehe Drucksache 22-2210)?
Bezirksamt Wandsbek:
Nein.
a. Wenn ja, wo?
b. Wenn nein, gibt es eine andere Fläche im Bezirk Wandsbek?
Bezirksamt Wandsbek:
Zwei mögliche Flächen für eine Neuwaldbildung wurden in Volksdorf identifiziert.

Hier finden Sie die Kleine Anfrage.