Wie geht es weiter mit den Seniorentreffs in Eilbek und Tonndorf?
Drs. 22-1450
Kleine Anfrage vom 25.04.2025
Sachverhalt:
Im Sozialausschuss am 06. Januar 2025 teilte die Verwaltung mit, dass der Seniorentreff in Tonndorf zum 31. März 2025 schließen werde. Grund hierfür sei die abnehmende Besucherfrequenz durch eine dezentrale Lage trotz hohen Bedarfs an offener Seniorenarbeit im Stadtteil.
Eine geeignetere Immobilie, die auch den wirtschaftlichen Anforderungen gerecht wird, konnte bislang noch nicht gefunden werden.
Im Sozialausschuss am 14. April 2025 teilte die Verwaltung dann auch noch mit, dass der Treffpunkt („Seniorentreff“) „Mach mit“ in der Ritterstraße 39 in Eilbek aufgrund einer ordentlichen Kündigung der Räume durch den Vermieter ebenfalls geschlossen werde und zwar zum Ende des Jahres. Die Verwaltung sei zwar auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten, aber bislang ohne Erfolg.
Beide Träger würden bei erfolgreichem Immobilienfund ihre Arbeit im Stadtteil fortführen.
Wenn sich die Suche nach einer Immobilie in einem weniger belebten Stadtteil wie Tonndorf schwierig gestaltet, insbesondere auch aufgrund der Mietkosten, wie aussichtsreich ist dann die Suche in Eilbek? Passen Förderung noch zum aktuellen Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt?
Vor diesem Hintergrund frage ich die Verwaltung:
Das Bezirksamt Wandsbek antwortet wie folgt: 02.05.2025
1. Wie sieht der Ablauf einer Suchanfrage beim Immobilien Service Zentrum exemplarisch für die Suche nach einem Standort für einen Seniorentreff in Tonndorf aus?
Bezirksamt Wandsbek:
Damit der Prozess für die Standortsuche beginnen kann, ist eine Bedarfsmeldung erforderlich.
Diese wird vom Bedarfsträger in Form eines standardisierten Formulars an das ISZ übermittelt.
Der Bedarf wird in immobilienwirtschaftliche Anforderungen umgewandelt, um eine gezielte Objektsuche zu ermöglichen. Dabei werden sowohl mögliche Unterbringungen im Bestand erörtert als auch Erkundungen auf dem Drittmietmarkt durchgeführt. Potenzielle Mietobjekte werden gemeinsam mit dem Bedarfsträger sondiert und geprüft.
2. Inwiefern geht die Suchanfrage beim Immobilien Service Zentrum über die Einstellung eines bloßen Suchauftrags im System hinaus?
Bezirksamt Wandsbek:
Siehe Antwort zu Frage 1
3. Wie werden bei der Suche nach einer Immobilie vor Ort-Kenntnisse mit eingebracht?
Bezirksamt Wandsbek:
Bei der Suche nach geeigneten Immobilien spielen vor Ort-Kenntnisse eine wichtige Rolle. Die Träger und die Leiterinnen und Leiter der Seniorentreffs leisten dabei einen
wichtigen Beitrag. Durch ihre enge Verbindung zum Quartier und ihre regelmäßige Präsenz vor Ort haben sie einen guten Überblick über die Entwicklung im Stadtteil.
Insbesondere können sie leerstehende Mietflächen frühzeitig erkennen und der Verwaltung melden.
4. Welche monetären und andere Kriterien muss eine Immobilie für ein Seniorentreff erfüllen, um Förderungen auf Grundlage der Globalrichtlinie zur bezirklichen Offenen Seniorinnen- und Seniorenarbeit zu erhalten?
Bezirksamt Wandsbek:
Die Immobilie muss zu angemessenen Mietbedingungen nutzbar sein.
Es muss sichergestellt sein, dass die Miet- und Mietnebenkosten langfristig aus der Rahmenzuweisung finanziert werden können. Die Immobilie sollte mindestens über zwei multifunktional nutzbare Räumlichkeiten (für Gruppenangebote und Kurse), eine Küche und einen Büro-Arbeitsplatz (Beratung) verfügen und (möglichst) barrierefrei sein.
Der Seniorentreff sollte gut erreichbar sein, d.h. zentral im Stadtteil gelegen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.
5. Inwiefern haben sich die finanziellen Förderungen und Anforderungen an die preislichen Veränderungen der letzten Jahre angepasst?
Bezirksamt Wandsbek:
Die finanziellen Förderungen (Ansatz Rahmenzuweisung) haben sich in den letzten Jahren im Kontext mit den gestiegenen Mietpreisen nur in geringem Maße angepasst. Ohne
Verstärkung der Rahmenzuweisung ist die Finanzierung von geplanten Neuanmietungen nicht realisierbar.
6. Wie bewertet die Verwaltung die Erfolgsaussicht eine Immobilie jeweils für den Seniorentreff in Tonndorf und Eilbek zu finden? Gibt es womöglich Hürden, die abgebaut oder verändert werden müssen, um die Erfolgsaussicht zu erhöhen?
Bezirksamt Wandsbek:
Die Verwaltung bewertet die Erfolgsaussichten für die erfolgreiche Suche nach Räumlichkeiten in Tonndorf und Eilbek positiv. Um die Erfolgsaussichten zu erhöhen, hat die Verwaltung weitere Fachämter des Bezirksamtes (u.a. Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung) eingebunden. Auch könnten sich durch die Gesamtveränderung des Immobilienbestandes (Stichwort Rahmenplan Tonndorf) Optionen ergeben.