Gemeinsame Erklärung zum geplanten Apotheken-Streik

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Zum bundesweiten Protesttag der Apotheken am Mittwoch, 14. Juni 2023, erklären Franziska Hoppermann MdB und Dr. Natalie Hochheim, Vorsitzende der CDU-Fraktion Wandsbek, folgendes:

„Inflation und Kostensteigerung treffen auch die Apotheken hart, hinzu kommt die Kürzung der Vergütung durch Gesundheitsminister Lauterbach und die immer weiter überhand nehmende Bürokratie. Es droht ein flächendeckendes Sterben von Apotheken. Parallel wird die Medikamentenknappheit in Deutschland immer schlimmer. Die Versorgung der Menschen ist akut gefährdet, während die Ampelregierung naheliegende Lösungen ignoriert. Lauterbach beschäftigt sich lieber mit der Cannabis-Legalisierung als mit der Beschaffung von Antibiotika für Kinder.“, sagt die Bundestagsabgeordnete Franziska Hoppermann.

„Apotheken gehören zur medizinischen Grundversorgung und müssen für jeden schnell erreichbar sein. Dies kann nur bei einer flächendeckenden Versorgung gewährleistet sein und das kann wiederum nur funktionieren, wenn Vergütung und Versorgung an die aktuelle preisliche Entwicklung anschließen. Neue Apotheken in den Stadtteilen entstehen so gut wie gar nicht mehr, weitere dürfen nicht verschwinden. Alle politischen Ebenen müssen nun an einem Strang ziehen“, sagt Dr. Natalie Hochheim, Vorsitzende der CDU-Fraktion Wandsbek.

Unter dem Motto „Apotheken kaputtsparen? Mit uns nicht!“ ruft die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) am 14. Juni 2023 zum Streik auf.

Bereits jetzt ist ein beispielloses Apothekensterben zu verzeichnen. In den vergangenen zwölf Jahren musste jede sechste Apotheke in Hamburg schließen. Im Bezirk Wandsbek trifft das besonders den Stadtrand mit den Walddörfern. Zudem sind Lieferengpässe bei Medikamenten noch immer an der Tagesordnung.

Eine zentrale Forderung der Pharmazeuten ist die Anpassung der Apothekenvergütung, die seit über zehn Jahren nicht mehr angepasst wurde. Ohne diese Anpassung können weder die Fixkosten rund um die Apotheke noch die Personalkosten abgedeckt werden. Die gestiegenen Energiepreise haben dies noch verstärkt. Zusätzlich werden die Apotheker durch überbordende Dokumentationslast und Bürokratie belastet. Die Präqualifizierungspflicht ist hierfür ein gutes Beispiel; für Apotheken ist sie eine wenig sinnvolle Mehrbelastung. In der Zusammenarbeit mit den Krankenkassen kommt es außerdem immer wieder zu Retaxationen, das heißt der Patient hat bereits ein Arzneimittel von der Apotheke erhalten, aber die Krankenkasse verweigert die Erstattung. Dies ist zurzeit unter gewissen Umständen im gesetzlichen Rahmen, führt aber zu einer unnötigen finanziellen Belastung der Apotheken. Abgabeerleichterungen während der Pandemie haben gezeigt, dass es auch anders geht und müssen verstetigt werden.