Jasper-Pentz-Straße barrierefreie Ausfahrten durch Straßensanierung verhindert?

Kleine Anfrage vom 04.10.2022 Drs. 21-5952
Sachverhalt:
Vom 12. bis 23.09. fanden Bauarbeiten in der Jasper-Pentz-Straße zwischen der Brockdorffstraße
und dem Adalbert-Stifter-Weg statt. Auch aufgrund der vielen Elterntaxis und der Lehrer,
die wegen der Bauarbeiten auf dem Schulgelände der Schule Brockdorffstraße in der Jasper-
Pentz-Straße alles blockieren, mussten die Autos über den bis dahin unbefestigten Seitenstreifen
zwischen Asphalt und Straßengraben ausweichen. Die Straße ist sehr eng und anders
kommt man dort nicht mehr durch. Die Folge waren viele und tiefe Schlaglöcher am Straßenrand
sowie Abbrüche vom Asphaltrand.
Die Stadt hat nun etwa einen halben Meter der obersten Asphaltschicht entfernen und daneben
Rasengittersteine in einem Betonfundament setzen lassen. Anschließend wurde die Straße und
der Streifen aus Rasengittersteine mit einem neuen Asphaltstreifen verbunden. Die Straße ist
nun um etwa einen halben Meter breiter. So etwas wurde bereits vor Jahren auch in der Straße
Am Hegen zwischen der Jasper-Pentz-Straße und der Straße Am Ohlendorfturm gebaut, allerdings
mit einem entscheidenden Unterschied: dieses Mal wurden Rasengittersteine mit Hubbeln
verbaut. Die Idee ist wohl, dass diese Hubbel beim Überfahren Geräusche erzeugen, die
die Autofahrer davon abhalten sollen, diesen Streifen zu überfahren. Dort wo die über den
Straßengraben verlaufenden Fußgänger Zuwegungen und Autozufahrten bis an den Asphalt
heran gepflastert waren, ist der Streifen aus Rasengittersteinen unterbrochen. Es wurden aber
diese Steine quer über die Zuwegung – und dies ist sogar ein öffentlicher Weg! – zu den Grundstücken
16a, 18 und 20 verbaut, sowie vor den Fußgänger Zuwegungen der Grundstücke 20,
22, 24 und 28, da diese nicht oder nicht vollständig gepflastert sind. Im Ergebnis können nun
die Grundstücke 16a, 18, 20 und 24 nur noch durch Überquerung dieser Rasengittersteine betreten
werden, bei den Grundstücken 22 und 28 ist immerhin ein Ausweichen über die gepflasterten
Autozufahrten möglich.

Diese Rasengittersteine mit Hubbeln lassen sich nicht so verfüllen, die Bauarbeiter haben es ja
versucht, dass nicht die darüber hinweg fahrenden Autos und der Regen der letzten Tage nicht
diese Hubbel wieder freilegen. Bei der Zuwegung 16a, 18 und 20 müssen auch die Autos
täglich mehrmals darüberfahren, anders kommt man nicht zu den Grundstücken.
Wenn man diesen Streifen mit einem Rollator queren will – zur Erinnerung, Rollatoren werden in
der Regel nicht nur geschoben, die Nutzer stützen sich auch auf – fahren sich die Räder fest.
Man mag das auf dem ersten Blick nicht glauben, das sieht ja alles recht harmlos aus. Man
sollte es aber einmal ausprobieren. Gleiches gilt für die an Rollstühlen verbauten kleinen Räder.
Im Bereich der Zuwegung 16a, 18 und 20 sowie den anderen Fußgänger Zuwegungen müssen
diese Rasengittersteine entweder mit Beton dauerhaft verfüllt oder ausgebaut und ersetzt
werden. Ein bloßes Umdrehen der Rasengittersteine führt für Rollstuhlfahrer genauso wenig
zum Ziel, wie eine Verfüllung.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:
Das Bezirksamt Wandsbek antwortet wie folgt: 14.10.2022
1. Warum wurden die Straßenarbeiten in der Jasper-Pentz-Straße durchgeführt?
Bezirksamt Wandsbek:
Weil der Straßengraben durch Fahrzeuge immer wieder beschädigt worden ist.
2. Wurden die Straßenbauarbeiten abgenommen?
Bezirksamt Wandsbek:
Die Arbeiten wurden bisher noch nicht abgenommen.
3. Warum wurden Rasengittersteine an den Ausfahrten verbaut?
Bezirksamt Wandsbek:
Der Einbau der Rasengittersteine in den Gehwegüberfahrten beruht auf einem Kommunikationsfehler.
Die Rasengittersteine werden in den Überfahrten entfernt und durch Wabensteine
ersetzt.
4. Sind Rasengittersteine für Rollatoren und Rollstühle geeignet?
Bezirksamt Wandsbek:
Grundsätzlich sind Rasengittersteine, wenn sie fachgerecht eingebaut worden sind, auch
für die Überfahrung durch Rollatoren und Rollstühle geeignet. Im Übrigen siehe Antwort
zu Frage 3.
5. Welche Maßnahmen können eine barrierefreie Ausfahrt für Rollatoren und Rollstühle verbessern
bzw. ermöglichen?
Bezirksamt Wandsbek:
Siehe Antwort zu den Fragen 3. und 4.
6. Welche Maßnahmen wurden bereits veranlasst, nachdem der Schaden beim Melde-Michel
am 16.09.2022 gemeldet wurde?
Bezirksamt Wandsbek:
Unabhängig vom Melde-Michel wird veranlasst, dass die Fläche noch einmal aufgenommen
und korrigiert wird, sodass sie danach auch für Rollstuhlfahrer:innen und Nutzer:innen
von Rollatoren geeignet sein wird.

Hier finden Sie die Anfrage.