Versorgung von Wandsbeker Schülerinnen und Schüler mit Hardware gemeinsam mit den regionalen Bildungskonferenzen sicherstellen

Kleine Anfrage vom 02.05.2022

Drs. 21-5211

Sachverhalt:

Mit der Drucksache 21-4454 wurde den Gremien der Bezirksversammlung u.a. folgendes mitgeteilt:

„Die Versorgungslage (mit Hardware und Software) von schulpflichtigen Kindern und Jugendli- chen in Wandsbeks Wohnunterkünften während der Pandemie-Zeit wurde wiederholt in ver- schiedenen Gremien (Integrationsnetzwerke) thematisiert und problematisiert. Der Beschluss im Ausschuss für Soziales vom 6.9.21 wurde zum Anlass genommen, diese Thematik in den Inte- grationsnetzwerken erneut zu thematisieren.

Kurz zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es für Kinder und Jugendliche in Wohnun- terkünften nicht einfach ist, mit Hardware ausgestattet zu werden.

Leihgeräte von der Schule über den Digitalpakt oder Anschaffungen über Antrag beim Jobcen- ter sind theoretisch möglich, praktisch ist dies aufgrund des hochschwelligen und auch langwie- rigen Antragsverfahrens selten möglich. Hier war dann auch die beharrliche Beratung / Beglei- tung durch Erzieher*innen oder Sozialarbeiter*innen erforderlich. So wurde beispielsweise be- nannt, dass Familien zwischen Schule und Jobcenter hin und her geschickt wurden, keiner sich wirklich zuständig fühlte. Finanzierung der Hardware durch Antrag beim Jobcenter wird selten möglich, da die Jobcenter auf die Ausstattungen durch Schule verweisen. Schulen stellen oft keine Bescheinigungen aus, da sie Geräte generell ja ausleihen, diese den Schüler*innen aber kaum oder nicht immer zur Verfügung stehen. Dennoch wurde auch vereinzelt vermeldet, dass es in Einzelfällen gelang Hardware – entweder über die Schule als Leihgeräte oder den Jobcen- ter als Anschaffung – zu besorgen.

Insgesamt werden große Lernrückstände wahrgenommen. Projekte zum Thema Hilfe bei Haus- aufgaben versuchen die Rückstände mit den Kindern und Jugendlichen aufzuarbeiten.
Um am Unterricht teilzunehmen, müssen manche Schüler*innen auch auf Smartphones aus- weichen.

Je älter die Kinder / Jugendlichen, desto höher sind die Chancen, dass die Teilhabe gelingt. Als weitere Probleme wurden benannt:

  • –  Die Internetverbindungen (WLAN) in den WUK sind grundsätzlich nicht ausreichend, der Empfang in Gruppenräumen ist schlecht. Manche Schulen verteilen Internetsticks an die Schüler*innen. Manche Bewohner*innen beantragen Leistungen für Internet-Sticks, die dann abgelehnt werden. Internetverbindungen werden von den Familien auch selbst- ständig angeschafft. Hier braucht es Lotsen, welche die Familien dabei unterstützen, solche Internetsticks zu kaufen und die verschiedenen Vertragsmöglichkeiten erklären.
  • –  Die Kinder und Jugendlichen sind mit der Anwendung der Geräte nicht vertraut oder überfordert. Es gibt Schwierigkeiten mit dem Drucken. Es fehlt hier an einführender Schulung bei der Anwendung der Soft- und Hardware, dies muss erlernt werden.
  • –  Häufig fehlt Platz in den Unterkünften um einen Tower – PC aufzustellen, nicht immer erhalten die Kinder / Jugendlichen Laptops.
  • –  Mehrere Kinder einer Unterkunft müssen sich ein Endgerät teilen, man könne ja ge- meinsam so dem Unterricht verfolgen, ohne aus einer Familie zu stammen, so dass Co- rona Abstandsreglungen missachtet wurden.
  • –  Die Familien haben häufig mehrere Kinder, sodass immer nur ein Kind am Unterricht teilhaben kann, da nicht ausreichend Endgeräte zur Verfügung stehen, oder nicht aus- reichend Platz, damit alle parallel zueinander arbeiten können.“Der Ausschuss hat am 17.01.2022 Kenntnis genommen und die Verwaltung darum gebeten, das Thema in die regionale Bildungskonferenz einzubringen und dem Ausschuss anschließend zu berichten.

    Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:

    Das Bezirksamt Wandsbek antwortet wie folgt: 09.05.2022

1. Wann wurde von der Verwaltung das Thema „Versorgung von Wandsbeks Schülerinnen und Schülern mit Hardware sicherstellen“ in die regionale Bildungskonferenz eingebracht und wann wurde dem Ausschuss anschließend berichtet?

Bezirksamt Wandsbek:
Das Thema Digitalisierung, insbesondere im Bereich Schule, ist seit geraumer Zeit ein in- haltlicher Schwerpunkt im Prozess der Bildungskonferenzen im Bezirk Wandsbek. Erfah- rungsgemäß empfiehlt es sich, diese Thematik auf lokaler Ebene zu behandeln, was auch regelmäßig geschieht. So wurden diese Problematik oder Teilaspekte davon zuletzt bspw. in den Lokalen Bildungskonferenzen in Sasel/Wellingsbüttel und Bramfeld (beide im Nov. 2021), in Alt- und Neurahlstedt, Rahlstedt-Ost, Großlohe und Hohenhorst (Dez. 2021) oder in Volksdorf (Sept. 2021) behandelt. Die Fortsetzung der thematischen Befassung ist geplant und wird durch die Wünsche der lokalen Bildungsakteurinnen und Bildungsakteu- re vorgegeben, die die Geschäftsstelle der Bildungskonferenzen Wandsbek regelmäßig abfragt.
Die Steuerungsgruppe der Regionalen Bildungskonferenzen Wandsbek hat sich der Bitte aus dem Ausschuss für Soziales in ihrer Sitzung am 23.02.2022 angenommen und unter- stützt die Weiterbefassung auf lokaler Ebene.

Grundsätzlich ist anzumerken, dass Bildungskonferenzen als Instrument und als Plattform lediglich neue Impulse setzen und schon vorhandene aufgreifen, einen Austausch sowie einen Informationsfluss sicherstellen können. Die Versorgung mit Hardware erfolgt jedoch durch die zuständigen Dienststellen der Behörde für Schule und Berufsbildung sowie durch die betroffenen Schulen selbst. Vor diesem Hintergrund ergaben sich bisher keine berichtsfähigen Ergebnisse.

  1. Wenn ja, wann und mit welchen Ergebnissen?Bezirksamt Wandsbek: Siehe oben.
  2. Wenn nein, warum nicht?Bezirksamt Wandsbek: Siehe oben.

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